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Zur Geschichte von Drolshagen

Am 2. März 1477 wurde die Freiheit Drolshagen durch den Kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz zur Stadt erhoben und erhielt nun Mauer und Markt. Nach allen vier Himmelsrichtungen verbanden “Pforten” (Stadttore) die Stadt mit der Außenwelt. Im Rahmen dieses wehrhaften Ausbaus entstand auch der wuchtige Kirchturm. Eine kleine Tafel an der Nordseite des Turms mit der Jahreszahl 1491 (die halbierte acht ist als vier zu lesen!) kündet davon.

Die nach 1235 erweiterte Kirche war in der Tradition der Zisterzienser bis dahin turmlos. Allenfalls dürfte ein kleiner Dachreiter ein Glöckchen getragen haben. Mit der Erhebung zur Stadt und ihrer Befestigung war aus einem unbedeutenden Flecken ein für den Kölner Landesherrn strategisch wichtiger Eckpfeiler vor den bergischen und märkischen Territorien geschaffen worden. Dennoch verlief das Leben weiter in dörflichen Strukturen. Das befestigte Drolshagen mit höchstens 40 Häusern und vielleicht 300 Einwohnern besaß bis 1950 immer noch einen mittelalterlichen Saum.

1803 beschloss die Reichsdeputation in Regensburg, die von Napoleon enteigneten linksrheinischen Güter durch Aufhebung der geistlichen Besitzungen zu entschädigen. Das zum Hochstift Köln zählende Herzogtum Westfalen wurde mitsamt seinen Klöstern dem Landgrafen Ludwig X. von Hessen-Darmstadt zugewiesen. Damit endete die kurkölnische Herrschaft im Sauerland und zugleich die Geschichte des Drolshagener Zisterzienserinnenklosters.

Im Mai 1838 brannte Drolshagen bis auf wenige Gebäude vollständig nieder. Das verwinkelte Städtchen wurde anschließend mit geraden Straßenführungen und rechtwinkligen Straßeneinmündungen wieder aufgebaut. Der heutige Ortskern ist ein Zeugnis dieser Zeit.

Zum Stadtbereich Drolshagen zählen insgesamt 57 Dörfer und Ortschaften. Das Wappen des Geschlechts der Herren von Drolshagen, deren Schutzherrschaft Drolshagen vor Gründung des Klosters unterstand, zeigt drei blaue Rauten auf goldenem Grund. Es war später das Wappen der ehemaligen Gemeinde Drolshagen-Land. Der gestürzte Anker und der waagerechte Pfeil verweisen auf die Patronate der Märtyrer Clemens und Sebastian. Es ist das Wappen der ehemaligen Gemeinde Drolshagen-Stadt. Geteilt wird das Wappen vom kurkölnischen Kreuz.

 Aus dem Archiv des ehemaligen Klosters Drolshagen
 1594 März 27, Bonn

Ernst, Erzbischof zu Köln usw., Bestätigt der Äbtissin Walburgh vom Wischell und den Konventualinnen des Gotteshauses Drolßhagenn, die durch den Krieg im Erzstift wie auch durch die Restaurierung ihres baufälligen Klosters in Not geraten sind, ihre beiden Mahlmühlen unterhalb der Stadt … und auf dem Creutzoell und erklärt sie zu Zwangsmühlen für Stadt und Kirchspiel Drolßhagenn, deren Eingesessene fortan nicht mehr die Mühlen zu Olpe… benutzen dürfen. Da sie von den Fischmärkten weit entfernt sind und darum an Fastentagen Not leiden, verleiht er ihnen das Fischereirecht von der Stadt Drolßhagenn… und zwar in Bächen, Mühlenweiher, Teichen, Gräben und Schlachten. Diese dürfen durch niemand anders “mit Hamen, Korb oder Reußen besetzt, noch mit Pfannen und dergleichen Rustungh ausgeschöpft” werden. Die Nichtachtung dieser Privilegien wird mit 100 Goldgulden geahndet.

Wir danken all den Mitbürgern, die uns Fotomaterial zur Verfügung gestellt haben. Vor allem Joachim Nierhoff für das Bildmaterial aus dem Buch “Drolshagen”. (Erhältlich in der Buchhandlung am Markt in Drolshagen) Das Archivfoto zur Eichener Mühle ist dem Buch “Bilder einer Stadt” von Josef Hesse entnommen.

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